Die Evangelische Landeskirche in Württemberg versteht sich als eine einladende Kirche. In diesem Sinn unterhält sie seit 1921 Waldheime. Es sind Orte eines spezifischen Angebots für Kinder, die vom Ehrenamtlichen Engagement leben. Evangelische Waldheimarbeit gründet sich auf die Bibel:

 

Kinder haben das Recht, Gott kennenzulernen. In der Taufe sagt ihnen Christus das Reich Gottes zu. Darin erkennen wir ihre besondere Würde und nehmen sie als Kinder Gottes ernst. Wir anerkennen die gottgegebenen Begabungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie in den Dienst von Kindern stellen wollen. In der Waldheimarbeit bietet ihnen sich die Gelegenheit, praktisches Christentum zu erleben. In einer Zeit sozialer Probleme und weitgehenden Wertewandels erfahren sie Orientierung in einer verbindlichen Gemeinschaft und können diese weiter vermitteln. Evangelische Waldheimarbeit will heilsames Leben, Freude an der Schöpfung und die Verantwortung für eine gerechte und umfassende Gemeinschaft erfahrbar machen.

 

Evangelische Waldheimarbeit setzt biblische Maßstäbe um:

 

Waldheimarbeit widmet sich allen Kindern, gleich welcher Begabung oder Leistungsfähigkeit, mit ihrer sozialen oder religiösen Herkunft. Als einladende Kirche achten wir darauf, dass kindliche Bedürfnisse an Gemeinschaft, Spiel, Freizeit und Kreativität altersgerecht geweckt und erfüllt werden. Die Nähe zum Wohnort und den Freunden ist ein wesentliches Moment. Ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den festen oder den Wahlgruppen bieten wir das Erlebnis, eigene Fähigkeiten hilfreich für andere zu entwickeln, zu qualifizieren und öffentlich anerkannt zu bekommen. Dazu werden sie umfassend ausgebildet. Geist, Seele und Leib sollen gleichermaßen beachtet werden. Die Vielfalt der menschlichen Möglichkeiten wird berücksichtigt und gefördert. Waldheimarbeit bietet durch ganztägiges Zusammensein über mehrere Wochen in den Gruppen die Gelegenheit, gemeinsam zu planen, zu gestalten, Stärken und Schwächen zu erfahren und Konflikte zu bewältigen. Individualität und Beziehung auf eine Große Gemeinschaft bleiben verbunden

 

Evangelische Waldheimarbeit praktiziert erkennbare Dienste. Wir beachten unseren biblischen Auftrag und sind zugleich einer lebendigen Geschichte der Waldheime verpflichtet. Deshalb halten wir die folgenden gemeinsamen Praktiken für wesentlich:


Für unsere Kinder:

 

  • Die Mädchen und Jungen sind in der Regel sechs bis 14 Jahre und erleben Ihre Freizeit in Altersgruppen.

 

  • Sie werden von der waldheimeigenen Küche mit frisch zubereiteten Mahlzeiten umfassend verpflegt.

 

  • Die Tagesgestaltung der Gruppen profitiert von der Lage der Heime in der freien Natur. Dies gestattet auch aus-reichende Bewegung oder die Wahl naturnaher Spiele und Spielmaterialien im Blick auf die Entfaltung kindgerechter Motorik und Naturwahrnehmung.

 

  • In der Tradition unserer Waldheimarbeit sind das Spielen, Singen, Erzählen und die biblische Geschichte besonders verwurzelt.

 

  • Neben der Gruppenarbeit fördern gelegentliche gemeinsame Veranstaltungen das Bewusstsein der Waldheim-Zusammengehörigkeit.

 

  • Elternfeste und Familiengottesdienste sind Bestandteil des Waldheimangebots. Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

 

  • · Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können ihre speziellen Begabungen erkennen, erproben und einsetzen.

 

  • Teamfähigkeit, pädagogische und soziale Kompetenz entstehen in jungen Jahren.

 

  • Regelmäßige Schulungen im Blick auf neueste pädagogische Erkenntnisse in allen Waldheimbelangen sind so selbstverständlich wie die Fortbildung für die Mitarbeiterinnen in der Küche in Fragen der Arbeitsorganisation, der ernährungswissenschaftlichen wie der hygienischen Erfordernisse.

 

  • Zusätzliche Treffen das Jahr hindurch fördern die Zugehörigkeit und die Verantwortung für das Ganze.

 

  • Die grosse Erfahrung von umfassender Verantwortung fördert die Dauer der Mitarbeit in den Waldheimen. Diese Kontinuität ermöglicht auch die Bildung zum Teil langjähriger Leitungsteams.

 

  • Die ehrenamtliche Tätigkeit bedeutet eine nachhaltige Einarbeitung in einen gesellschaftlich relevanten und an-erkannten Dienst.

 

Für die Gesellschaft:

 

  • Familien werden entlastet und in ihren Erziehungsaufgaben unterstützt.

 

  • In Zeiten der Vereinzelung uns Isolierung von Kindern leistet das Waldheim einen Dienst der Integration und Sozialisation.

 

  • Für die Kirchengemeinden/Kirchenbezirke erfüllt die Waldheimarbeit einen wichtigen Teil des Taufversprechens an die Kinder. Sie hat auch die Möglichkeit, die Botschaft von der Liebe Christi mitzuteilen, auch denen, die nicht getauft sind. Evangelische Waldheimarbeit vernetzt kirchliche und öffentliche Aufgaben an Kinder Waldheime sind in der Regel Einrichtungen von Kirchengemeinden/Kirchenbezirken und eine spezifische Form von Kinder- und Jugendarbeit in Ferienzeiten. Waldheimarbeit erkennt ihr.

 

  • Verpflichtung für die religiöse und geistige Erziehung ebenso wie ihren Platz im Rahmen der Aufgaben des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Sie arbeitet mit anderen Trägern solcher oder ähnlicher Dienste zusammen. Über ihre Dachverbände sind die Waldheime Mitglieder in der Liga der freien Wohlfahrtspflege. Die evangelischen Waldheimträger haben sich in der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Ferien- und Waldheime zusammengeschlossen, die als Fachverband Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg (DWW) ist.